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Komisch ist ein Attribut mit welchem wohl niemand gern betitelt wird. Anderssein ist zwar in, aber doch bitte nur in einem solchen Ausmaß, dass es noch cool ist. Wir sind ja schließlich alle ein bisschen crazy, deppressiv und kompliziert. Das gehört fast schon zum guten Ton. Deshalb scheue ich mich davor, mich als anders zu bezeichnen. Denn mein Anliegen ist es nicht krampfhaft gegen den Strom zu schwimmen. Im Gegenteil, manchmal wünsche ich mir, ich könnte im Strom liegen und mich treiben lassen ohne anzuecken. Ich selbst empfinde mich als normal, doch nach außen hin bin ich wohl hin und wieder ein komischer Kauz. Schon wieder so ein Wort, welches man ungern hört. Das man so wirkt, wird einem natürlich fast nie ins Gesicht gesagt. Es sei denn es ist das positiv Verrückte, was an die geschätzt wird. Doch „komisch“ ist meist negativ belastet. „Die ist immer so komisch“ wird im stillen Kämmerlein gemunkelt und mir natürlich irgendwann zugetragen. Wie das nun immer so ist. Ich wurde nicht nur einmal mit diesem Begriff betitelt und stelle mir nun seit längerem die Frage, was ich eigentlich davon halten.

Was bedeutet es komisch zu sein?

Zunächst ist mit komisch ja eigentlich lustig gemeint. Ein Hofnarr wäre somit komisch oder ein Clown. Anderseits käme wohl noch das Synonym merkwürdig in Frage. Hier fällt der lustige Faktor weg. Wer merkwürdig ist, der hat merkwürdige Eigenschaften. Mit „komisch“ und „merkwürdig“ wird das Abweichen des Normalen beschreiben. Sitze ich also in einer Gruppe, in welcher alle lachen und ich verziehe als Person einzige keine Miene, bin ich schon ansatzweise merkwürdig. Nun hat wohl jeder seine Eigenheiten und ist nicht automatisch ein Sheldon Cooper. Dieser Spitzname wurde mir übrigens auch schon gegeben. Und ratet welche Figur aus Spongebob liebend gern mit mir verglichen wird. Richtig, Thadäus. Während ich diese Zeilen schreibe, muss ich schon selbst grinsen denn irgendwie stimmt es.

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Ich bin schon oftmals ein Vogel. Nicht im Positiven und nicht im Negativen Sinne. Ich kenne mich ja nicht anders. Für mich bin ich okay so. Doch für andere oft ein Mysterium. Denn ich passe nicht zusammen. So gern ich es manchmal würde, ich kann mich nicht einordnen. Ein Beispiel ist mein Youtube Kanal. Ich liebe es mich zu schminken und drehe auch gern Tutorials. Auf der anderen Seite ist mein Lieblingskanal der von SimsFans.de. Wenn ich dort mit meinem Kiamisu Account kommentiere, werde ich kritisch beäugt. Eine Bloggerin mit Beauty – und Fashionvideos, die sich der hingebungsvoll anschaut wie traumhafta Strandvillen bei Sims erbaut werden? Passt irgendwie nicht. Ein weiteres Beispiel? Ich halte gern Referate. Ich halte sie selbstbewusst, bin davor wenig aufgeregt und lasse mich nicht verunsichern. Sitze ich aber in einer Gruppe neuer Leute, rede ich oft gar nicht. Ich bin nicht schüchtern, nicht arrogant, aber ich weiß oft nicht was ich sagen soll. Ich habe einen speziellen Humor und konnte noch nie künstlich über Witze lachen, was mir beim frühpubertären Flirten keine Freunde bescherte. Ich höre sowohl Disneysongs, Wolfgang Petry, als auch Rammstein und alles mit derselben Leidenschaft. Aktuelle Hits kenne ich sogut wie nie und vermutlich ist auch das Wort „Hit“ an sich veraltert. Wenn ich Kaffee oder Wein trinke, kann ich nicht aufhören zu reden und widerspreche meiner ruhigen Fassade. Die es allerdings auch nicht gibt, da ich in Gesprächen unter vier Augen immer etwas zu sagen habe. Manchmal verstehe ich mich selbst nicht.

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Wie ich meine Merkwürdigkeit zu lieben gelernt habe

Nun könnte man leicht den Eindruck erhalten, ich sei ein Freak. Ich denke von Außen betrachtet wirke ich gar nicht so. Ich bin eine junge, blonde Frau. 1, 75 m groß, schlank und gut gekleidet. Ich studiere und habe einen etwas unkonventionellen Job. Soweit, so gut. Das hinter den Äußerlichkeiten nichts zusammenpasst habt ihr eben schon erfahren. Doch was ziehe ich nun daraus? Um ehrlich zu sein: nichts. Warum? Weil ich schon immer Menschen gefunden habe, die genau dies an mir schätzen. Die mir sagen „Du bist etwas verrückt, aber das ist ja gerade das Coole an dir“. Meine Familie und meine Freunde schätzen und akzeptieren so manche Merkwürdiggkeit und würde ich mich verstellen, würde mir der Spaß am Leben vergehen. Ich denke, dass ich den Begriff nicht mehr ernst nehme. Im Zusammenhang mit mir sah ich mich früher immer als Comicfigur. Wie ein langer Idiot, dünn, zu lange Gliedmaßen, Zahnspange, Brille und ja vielleicht auch in Vogelgestalt mit blonden Federn. So irrte ich durch die Gesellschaft unfähig mich zu integrieren. Nun habe ich für mich entschlossen, dass „komisch“ nicht gleich hässlich heißt. Nicht gleich heißt, dass ich nah am Rand zum Autismus stehe oder kurz davor stehe verrückt zu werden. Ich bin eben nicht einzuordnen. Jede Schublade verzweifelt an mir. Und das nicht, weil ich „crazy“ bin. Sondern nur weil ich Kim bin. Eine Mischung aus Thadäus, Sheldon Cooper, Bernd dem Brot und das in der schönen Verpackung einer stylischen Fashionbloggerin, die Mode ehrlich liebt.

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Fotos: Sebastian Hufeld

Ja, nun wisst ihr es: Ich bin komisch und habe mich damit abgefunden. Nun interessiert mich natürlich, wie ihr zu der Thematik steht. Schreibt mir eure Meinung über dieses Thema unbedingt in die Kommentare!

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23 thoughts on “Frage zum Sonntag: Ich bin komisch und was jetzt?

  1. Ein herrlich offener und sympathischer Beitrag!
    Ich finde mich manchmal auch echt merkwürdig und frage mich oft, ob es so richtig „normale Menschen“ überhaupt gibt? Ich kann mir vorstellen, dass jeder komisch ist, wenn er allein zuhause ist. Nur die wenigsten trauen sich, ihre nicht gesellschaftskonforme Seite auch der Öffentlichkeit zu zeigen. Deswegen gefällt mir dein Plädoyer für mehr Komisch-sein. :)

  2. Wow, ich musste beim lesen richtig grinsen – du bist mir so unfassbar sympatisch. :)

    Ich finde dieses „Menschen in Schubladen stecken“ sowieso schlimm und finde, dass ich auch schwer einzuschätzen bin.

    Mir fällt es ebenfalls wie dir unfassbar leicht Referate/Vorträge zu halten aber sobald ich unter, vor allem fremden, Menschen bin werde ich ganz still.
    Früher in der Schule meinten daher viele, dass ich extrem arrogant sei – obwohl ich mich einfach nur nicht getraut habe mitzureden.

    Mach weiter so, wie bisher denn genau das finde ich und bestimmt auch viele andere toll! :)

    Hab noch einen schönen Sonntag.

    Liebe Grüße
    Vanessa

  3. Komischer Post…. nein Spaß ! :p Gefällt mir sehr, du wirkst unheimlich sympathisch :> Ich glaube, ich bin auch eine ziemlich komische Person, aber ich steh‘ da auch zu, ich finde auch, das komisch nicht negativ sein muss.
    Und die Bilder sind übrigens super hübsch !
    Liebe Grüße
    Josi ;*
    http://www.josiiffashion.blogspot.de

  4. Sehr schön geschrieben und auch interessant deine eigene Einschätzung, im Vergleich zu dem was andere von dir sagen, zu lesen. Ich finde Schubladendenken ganz furchtbar, kann mich davon aber auch nicht gänzlich frei machen. Festgestell habe ich dabei, dass alle in der Schublade „Komisch“ und „Merkwürdig“, mir am Ende am sympatischten waren^^. Es kommt aber auch vor, dass die Merkwürdigkeit des Anderen zu der Eigenen nicht passt und man sich einfach nicht versteht, aber dass ist ja auch nicht weiter tragisch, solange man Leute findet, die dich so nehmen wie du bist. Eigenschaften, die andere nicht haben, machen ja schließlich letztlich den Charakter aus.

    Viele Grüße
    Stephie

  5. Ich finde es gut, wenn Menschen ein bisschen „merkwürdig“ sind. Denn auch wenn Anderssein jetzt irgendwie im Trend liegt, finde ich es trotzdem wichtig.
    Denn gerade die Eigenschaften, die als komisch bezeichnet werden heben und von anderen ab und zeichnen uns aus :)

    Super interessanter Post <3

    Liebe Grüße

    http://nilooorac.com/

  6. … der „Name“ sagt alles oder…!? ;D

    Nein im Ernst:

    Ja, ich bin „komisch“ / „anders“ und es ist OK., für mich! Manche „komisch“ Verhaltensweisen an mir ist zwar auch nicht so ganz Grundlos da… Aber auch da: Es ist OK. für mich, denn ich arbeite an mir und gebe mich nicht kampflos meinem inneren- gegen meine Hirnzellen tretenden und Gedankensalat machenden-Schweinehund hin!

    Leider sieht das nicht jeder und so wird aus dem dunkel-bunten-Glaswolle-kuschel-Schaf ein tief schwarzes Schaf gemacht… Na ja, meine Mama und mein Partner lieben mich so wie ich bin und das ist die Hauptsache! Meine Tante hingegen ist z.Bsp.: gerade so gar nicht glücklich mit mir bösem, bösem Schaf… Was soll’s, meine Welt dreht sich weiter! – Und ich mag keine einzige Umdrehung da von missen, selbst wenn mir manchmal selber ganz schwindelig wird… Hihi, Huiiii ;D

    LG. ^^

  7. Hi, ich finde das Thema sehr wichtig. Es haben so viele mit dem Gedanken zu kämpfen, dass andere einen „komisch“ finden könnten. Auch ich muss es mir immer wieder anhören oder bekomme es zu spüren von Familie oder andere in meinem Umfeld. Ich habe leider noch nicht geschafft mich damit abzufinden, da es meiner Person warnsinnig wichtig ist, was andere über mich denken, da ich schon einiges in meiner Vergangenheit erfahren musste. Unter Klassenkameraden, „Freunden“, „Familie“ usw. vielleicht hast du da einen Tipp für mich?

  8. Was für ein toller Artikel!
    Ich bin auch einfach komisch, kann mich nicht entscheiden wofür ich mich begeistern soll und würde gerne mehr „gedankenlos sein“. Ich denke die Schwierigkeit am „selbst sein“ ist es das Unverständnis von anderen Menschen auszuhalten. Zumindest ist es bei mir so. Ich zerbreche mir so oft den Kopf darüber was sein könnte und das hält mich davon ab meine wahren Gedanken und Gefühle zu zeigen. Ich bin insofern auch komisch, weil ich z.B. kein Smartphone habe. Das lässt viele in meiner Umgebung den Kopf schütteln, aber ich fühle mich viel wohler mit meinem stylischen Tastenhandy. Auf jeden Fall gefällt mir die Ehrlichkeit in diesem Post und du bist nicht die einzige. ;)
    Liebe Grüße