DSC_0074_bearbeitet_2_kleinBeanie: Gossengold

Früher war ich wohl das, was man heutzutage ganz frei heraus ein „Opfer“ nennt. 
Ich war nie einsam oder hatte keine Freunde. Aber ich ließ mich einschüchtern und das Wort „Selbstbewusstsein“ kannte ich nur im Zusammenhang mit anderen Menschen.
Das machte mich natürlich zu dem typischen Mensch auf dem es sich gern herumhacken lässt. Meine Figur war der Lästermagnet Nummer 1. Ich weiß nicht, wie oft man mich als „widerlich“, „magersüchtig“, „viel zu dünn“ und „ekelhaft“ bezeichnet hat. Es war oft, gewöhnt habe ich mich daran allerdings nie. Ich wollte, wie jedes andere pubertäre Mädchen dazugehören. Normal sein, wie alle anderen auch. Konnte ich aber nicht. Die Bezeichnung „hässlich“ im Bezug auf mich selbst, brannte sich in mein Hirn. Oftmals stand ich vor dem Spiegel und dachte mir „So schlecht siehst du doch gar nicht aus, was haben die alle?“ und kaum trat ich den Weg zur Schule an, musste ich mich erneut einer Welle von Hasstiraden aussetzen. Trug ich eine Röhrenjeans wurde lauthals über mich gelacht, ließ ich mir ein Pony schneiden machte das schnell die Runde und wieder war das Gelächter groß. Es war eigentlich egal, was ich machte. Es war immer falsch. Mein (nicht vorhandenes) Selbstbewusst sein erreichte irgendwann seinen Tiefpunkt und ich ging nicht mehr zur Schule. Ein ewiglanger, nervenaufreibender und harter Weg lag vor mir. Ich war ein Häufchen Elend. Ich habe mich gehasst, meinen Körper verabscheut. Und komplett isoliert. 

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Es hat lange gedauert bis ich zu der Person wurde, die ich heute bin.
Heute bin ich nicht mehr die von früher.
Mit 23 Jahren bin ich an dem Punkt angekommen an dem mir -endlich- egal ist, was andere von mir halten. 
Ich mache mein eigenes Ding. Ich stehe zu dem, was ich mag. Ich bin abgehärtet und habe mir über viele Jahre einen Panzer zugelegt.
Ich lebe mein Leben so wie es mir gefällt.
Ich trage die Kleidung, die ich mag. Ich schminke mich, wie es mir gefällt. Schreibe, so wie ich es für richtig halte und fotografiere was mich inspiriert. 

Und ich lache über die, die es nie geschafft haben, mich zu zerstören. 

Mehr zum Thema „Blogger und ihre Erfahrungen mit Mobbing“ findet ihr bei: AnnaIrina, Flo und Svetlana!
Auch sie berichten über ihre teilweise sehr heftigen Erfahrungen.

 

 

 

 

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28 thoughts on “Thoughts | Confidence

  1. Schön, dass du deine Gedanken teilst. Kinder können richtig fies sein, denke ich mir auch immer wieder. Wenn man dann erwachsen ist und über alles drüber stehen kann so wie du, hat man’s geschafft – dann keinen auch nichts mehr allzu schnell umhauen.
    Wunderschöne Fotos!

    Liebe Grüße
    Miss Annie
    Blog // Facebook // Bloglovin

  2. Der Text hat mich glatt umgehauen. Es tut mir total leid, was dir da passiert ist und ich kann mir ansatzweise vorstellen, wie du dich damals gefühlt haben musst. Hut ab, dass du heute so stark bist! Das ist schön zu lesen!!!

  3. Mein liebe Kim,

    erst mal muss ich sagen das ich solche Texte immer toll finde. Toll des wegen, weil vor allem große Menge an Selbstbewusstsein dazu gehört so etwas persönliches von sich zu veröffentlichen. Zum anderen, weil es zeigt das du dich mit dem was früher gewesen ist, auseinander gesetzt hast und, das ist das wichtigste, es verarbeitet und damit abgeschlossen hast!

    Was ich dazu sagen kann ist, das es heutzutage leider sehr heftig zugeht in der „jungen“ Generation. Ich bekomme genug Sachen mit und würde manchmal echt gerne dazwischen gehen. Leider scheint es einigen „schwachen“ Menschen eine große Freude zu bereiten andere zu denunzieren, zu mobben oder gar regelrecht öffentlich zu prangern.

    Wir kennen uns ja nun schon eine ganze Weile persönlich. Ich war immer begeistert von dir und deiner Herangehensweise an unsere Projekte. Egal ob du vor der Cam oder wir beide dahinter. Ich mag unsere Bilder nach wie vor Mega gern (Bist ja auch regelmäßig Titelbild bei mir :) )

    Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder und lassen unsere flausigen Hirne auf ein neues Projekt los.

    liebste Grüße aus Göttingen, Stefan

  4. Kommt mir irgendwie sehr bekannt vor, mir erging es ähnlich und ich hab immer versucht anderen zu gefallen und es war immer falsch. Irgendwann hab ich damit ausfgehört und nur noch gemacht was ich für richtig hielt und siehe da plötzlich akzeptierten sie mich. Weil ich mir eine eigene Persönlichkeit aufgebaut habe :)

  5. Wunderschön geschrieben.
    Ich versthee einfach nicht, wieso Menschen andere Menschen fertig machen müssen. Ich habe das zwar selber erlebt, aber bei mir war das eine abgeschwächte Variante und meine Freunde haben denen immer Parolli gegeben.

    Wie hast du das dann mit der Schule gemacht? Und haben die Lehrer nichts unternommen?

    Liebst
    Svetlana von Lavender Star // BlogLovin //
    Instagram // Faceboook

  6. Ein super mutiger Post von dir. Ich kann das was du schreibst sehr gut nachvollziehen. Bei mir gab es auch mal eine Zeit, als ich jünger war und mich nicht wirklich hübsch intelligent oder irgendwas fand. Ich war immer die kleine graue schüchterne Maus. Natürlich ist es dann für andere leicht über einen her zu ziehen. Bei mir war das zum Glück nur ein Jahr, aber das war schon schlimm. Ich hoff das dein Beitrag, denen es gerade so geht Mut macht sich nicht einschüchtern zu lassen.

  7. es ist so schön, dass du diesen punkt endlich erreicht hast! du bist so eine wunderschöne frau! jeder kann anziehen was er will, denken was er will, sein wie er will, solange er niemandem damit schadet. wer was anderes sagt, ist schlichtweg einfach nur arm dran. und wer andere wegen ihrem äußeren fertig macht, ist für mich der (leider alltägliche) abschaum unserer gesellschaft!
    keep strong!

    maze

  8. Leider kenne ich solche bzw. ähnlichen Geschichten selbst auch! Es ist wirklich ein langer Weg nichts mehr auf die Meinung der anderen zu geben und ich muss da auch noch an mir arbeiten.

  9. Oh Gott ich will gar nicht an früher denken. Ich war auch so ein kleines, schüchternes Opfer…irgendwann hab ich angefangen das alles zu überspielen und teilweise mach ich das immer noch. Dennoch hat es mir geholfen Selbstbewusstsein aufzubauen! Warum sie dich allerdings „hässlich“ nannten kann ich absolut nicht verstehen, Kinder können extrem gemein sein und sie wissen gar nicht was sie damit anrichten! Gut dass du das alles überstanden hast und dein letzter Satz trifft total zu!

    Viele Grüße,
    Verena von whoismocca.com
    Bloglovin‘ // Facebook // MyStyleHit

    PS: Hier kannst du gerade einen Kameragurt oder eine Handschlaufe für deine Kamera gewinnen! Schau vorbei! :)

  10. Ich finde es gut was du machst und dass du zu dieser Einstellung gefunden hast. Nach deiner Beschreibung kann ich mir gut vorstellen, dass das kein einfacher Weg war.

    Die Fotos sind mal wieder sehr hübsch! Ich bin schon auf deinen (hoffentlich komemnden?) Post zu Smokey Eyes gespannt.

  11. Ganz toller Post,
    kann ich eigentlich so übernehmen. Wenn man aufhört sich niedermachen zu lassen und die „scheiß auf die“ Haltung annimmt, dann wird das Leben einfacher und man wird glücklicher. Ich hab das glücklicherweise durch meinen Blog gelernt, damals hatte ich noch „Angst“, dass Jemand davon erfahren könnte und sich darüber lustig macht, heute ists mir wurscht. Ich lass sie reden :)

  12. der beanie ist richtig klasse. :D und wow. so offen zu schreiben . find ich klasse. und irgendwo kann ich mich darin auch identifizieren. nur das ich halt das gegenteil von dünn war. .. aber das ist geschichte und das ist gut so :)
    liebe grüße. Monika

  13. Ein sehr guter Post.
    Ich kenne dieses Gefühl allzu gut – war ich doch selbst auch einer der größten Außenseiter in der Oberschule. Menschen können selbst in jungen Jahren schon so unglaublich böse sein, und meistens brauchen sie nicht einmal einen richtigen Grund dazu.
    Ich finde es toll, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen. Die ganzen Leute die früher gemein zu dir waren, sitzen jetzt wahrscheinlich mit offenem Mund vor dem PC und starren dich an, weil du so selbstbewusst geworden bist. Soll es ihnen eine Lehre sein, ich gönne es ihnen und sage dir, dass du stolz auf dich sein kannst!
    Die Fotos sind übrigens sehr schön geworden!

    Liebst, Anni
    http://sommerhollywoodschaukel.blogspot.de

  14. Ich kenn das. Ungefähr so ging es mir auch.
    Aber ein wenig Selbstbewusstsein hatte ich immer, ich habe damals die Schule gewechselt. Viel besser wurde das nicht. Lag eher daran, dass ich schwierig war und mit bestimmten Leuten nicht zusammenarbeiten wollte etc.
    Ich habe mir halt die Leute ausgesucht mit denen ich geredet hab und alle anderen ignoriert, war nicht so schlau.
    Zu dir: Du bist doch bildhübsch. Toll, dass du heute stolz auf dich bist :)
    Das ist sehr wichtig!
    Liebste Grüße
    Ruth

  15. It’s really hard. I suffered bullying at school too and my esteem was gone for five years. Time after, everyone who laughed at me Is in a bad situation. Time puts everyone in their place.
    Now I also do what I want and do not care what anyone thinks.
    Great post, thanks =)

  16. Was du beschreibst kenne ich nur zu gut von mir selbst. Ich denke jetzt mit 23 bin ich endlich der starke Mensch, der ich in der Pubertät nie war…

    ps. dein Text hat mich total berührt & ich liebe deinen Ausdruck :)

    Liebste Grüße,
    Flo

  17. I translated this with google translate-It’s hard to believe anyone would pick on you-(seeing as you’re such a beauty)they tried at my school (because I had spots) but I could beat them up lol – but it does effect one deep down-really now it’s not important people either comform and be borring or they set about there own agenda which is far more interesting and liberating – keep on keeping on you’re doing just fine.