Ich muss zugeben, dass sich mir schon allein bei Verwendung des Begriffes „Influencer Marketing“ sämtliche Haare sträuben. Ich betreibe seit einigen Jahren mit großer Leidenschaft diesen Blog und habe durch meine Arbeit auch viele andere tolle Menschen aus dem Blogger-Business kennengelernt. Was die meisten von uns gemeinsam haben, ist der Anspruch unseren Blog regelmäßig mit anspruchsvollen Inhalten zu füllen. Dazu gehören sowohl hochwertige Fotos, als auch detaillierte Texte und in diesem Zuge auch eine durchdachte Suchmaschinenoptimierung. Zusätzlich dazu werden nahezu täglich auch die sozialen Netzwerke bespielt. Dabei hat aktuell Instagram die Nase vorn und wird von vielen Kooperationspartnern, Medien und Internetnutzern fast ausschließlich wahrgenommen. Auch wenn von uns Bloggern/Youtubern dort nur ein Bruchteil des erstellten Contents sichtbar ist. Doch was macht guten Content eigentlich aus? Durch welche Faktoren wird man zu einem starken Influencer? Und was unterscheidet einen klassischen Blogger und Youtuber vom gehypten Influencer? All diesen Fragen möchte ich mich in diesem heutigen Beitrag widmen. Außerdem stelle ich euch in diesem Zuge auch einige Personen vor, deren Inhalte ich absolut schätze. Viel Spaß beim Lesen und Inspirationen sammeln!
Blogger vs. Influencer: Das macht guten Content wirklich aus!
Kreativität und Können: Blogger als Texter, Fotografen und Grafikdesigner
Es gibt da ja dieses leise Vorurteil, als selbstständiger Blogger hätte man keine Arbeit. Zustande kommt dieses meist, da auf den sozialen Netzwerken und dem Blog hauptsächlich die schönen Seiten des Lebens gezeigt werden. Eindrücke von Reisen, die Kombination des neuen Lieblingsstückes oder ein Stilleben der aktuellen Beauty-Favoriten. Auf Youtube begeistern währenddessen spannend geschnittene Vlogs des letzten Wochenendes oder ein Videotagebuch der letzten Reise. Diese Inhalte stehen auf den Netzwerken kostenlos zur Verfügung und können oftmals mit professionellen Produktionen mithalten. Wer in der Medienbranche arbeitet oder sich schon einmal mit Fotografie, Videoproduktion und dem Schreiben von journalistischen Texten beschäftigt hat, kann die Arbeit, welche hinter solchen Inhalten steckt meist noch ganz gut nachvollziehen. Personen, die in komplett anderen Branchen arbeiten, fehlt eventuell oft das Hintergrundwissen, um die Arbeit, die hinter einem komplexen Blogbeitrag oder Video steckt, wertschätzen zu können. Jedoch kann ich mit Sicherheit sagen, dass es viele Stunden intensiver Arbeit, Recherche und Zeit kostet, um z.B ein umfassendes Beauty-Review wie dieses zu erstellen. Solche Artikel basieren auf einem Konzept und ich stelle mir im Vorfeld viele Fragen bezüglich des fertigen Beitrages. Diese sind unter anderem: „Wie möchte ich die Produkte in Szene setzen? Benötige ich dazu Accessoires? Wie soll der Hintergrund aussehen? Wie möchte ich die Produkte anordnen? Soll ich auch selbst auf den Fotos zu sehen sein?“. Nach der Abstimmung mit dem Kunden, dem Erarbeiten eines Konzeptes und dem Testen der Produkte, muss natürlich die richtige Location gefunden und organisiert werden. Was bei Beauty-Produktionen meist noch etwas unkomplizierter abläuft (wenn man ein Repertoire an Hintergründen, Folien und Dekorationsartikeln vor Ort hat), stellt einen Fashionblogger dann wieder vor neue Herausforderungen. Darauf folgt das Fotografieren, die Bearbeitung der entstandenen Fotos, das Erstellen von einzelnen Grafiken und natürlich auch das Schreiben eines ausführlichen Textes mit allen relevanten Informationen. Diese Texte sind bei mir in der Regel mindestens 700 Wörter lang. Schneidet und dreht man als selbstständiger Youtuber in der Woche mehrere Videos ist der Aufwand ebenfalls immens. Ich würde daher das Berufsfeld von Blogger und Youtuber ganz klar von einem „Influencer“, welcher ausschließlich auf Instagram aktiv ist und womöglich nur Schnappschüsse via Smartphone postet, abgrenzen. Denn in diesem Fall ist der Arbeitsaufwand tatsächlich überschaubar.
Unterhaltungsfaktor: Dauerhaftes Entertainment ist kein Kinderspiel
Einen riesigen Respekt habe ich auch vor Personen, die auf Youtube einfach durch ihre Persönlichkeit begeistern und auf diesem Wege ihre Überzeugen, Werte und Interessen vermitteln können. Es hat definitiv nicht jeder Mensch die Gabe sich vor der Kamera so zu präsentieren, dass es Spaß macht dauerhaft zuzuhören und sich danach auch tatsächlich inspiriert zu fühlen. Wenn eine bestehende Community zudem auch mehrmals die Woche dieses Entertainment erwartet, wird es umso anspruchsvoller. An dieser Stelle wird das Hobby zum Beruf. Wer konsequent präsent ist, muss auch an einem schlechten Tag drehen und unterhalten. Je nach Ausrichtung des Kanals, kann natürlich auch diese „schlechte Phase“ thematisiert werden. Dennoch ist diese Tätigkeit vergleichbar mit der eines Moderators oder Schauspielers. Wer langweilig wird oder nicht mehr aktiv ist, gerät schnell in Vergessenheit. Dazu kommt dann on top noch das Schneiden und Drehen der Videos und das Verwalten der sozialen Kanäle. Lieblose, schlecht produzierte Inhalte oder keine regelmäßigen Uploads werden dem Erfolg eines Kanals auf Dauer im Weg stehen. Dazu kommt definitiv auch eine ehrliche Passion und Ausstrahlung, die man weder kaufen, noch faken kann.
Authentizität und Leidenschaft: Trittbrettfahrer werden untergehen!
Der Faktor, welcher noch über Talent und Können steht, ist definitiv die Leidenschaft. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Erfolg in dieser Branche auch mit Passion und Authentizität zu tun hat. Wer nicht gern schreibt, fotografiert, designt oder eben vor der Kamera spricht, hat hier nichts zu suchen. Daher werden all die Trittbrettfahrer, welche nur Produkte abstauben wollen oder sich ein luxuriöses Leben als Instagram-Star erhoffen, dafür aber lediglich Handyfotos produzieren, welche absolut austauschbar sind, (hoffentlich) sang,- und klanglos untergehen. Natürlich meine ich damit nicht all die Personen, die hobbymäßig einen Account betreiben, sondern diejenigen die auf diesen Zug aufspringen wollen, um ordentlich abzukassieren oder auch mal ein paar Vergünstigungen zu erhaschen.
Liebe zum Detail: Anspruch, Disziplin und Routine gehören dazu
Alle Fähigkeiten und Talente nützen allerdings wenig, wenn man keinen gewissen Ehrgeiz an den Tag legt. Im schnelllebigen Medienbusiness muss dauerhafte Präsenz erfolgen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Wer unregelmäßig postet oder sich nicht an seine eigenen Versprechen hält, macht sich bei seiner Followerschaft unbeliebt und wird nicht lang Bestand haben. Natürlich gibt es Zeiten in welchen Pausen unerlässlich sind. Ausnahmen (Krankheiten etc.) bestätigen die Regel, sollten aber auf jeden Fall Ausnahmen bleiben. Denn wer schaut schon eine Daily Soap, welche dann doch mal für zwei Tage ausbleibt oder willkürlich zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten läuft? Das ist auf Dauer nervig und der Mensch ja bekanntlich ein Gewohnheitstier!
Wiedererkennungswert: Dem eigenen Stil dauerhaft treu bleiben
Ebenfalls wichtig, allerdings oftmals unbeachtet. Dem eigenen Stil treu zu blieben und sich nicht verbiegen ist das Fundament jedes „Influencer-Daseins“. Wer um des Erfolges willen ständig eine neue Linie einschlägt, ist unglaubwürdig. Gestern noch Fitnessjunkie, heute Kunstliebhaber und morgen pinkes Girly-Girl? Dazu dann am besten noch eine halbjährige Änderung des kompletten Bilderstils, Blog-Schwerpunktes oder kurz gefasst: der eigenen Persönlichkeit. Ja, es gibt tatsächlich etliche solcher Profile, welche versuchen neuen Instagram-Trends krampfhaft nachzueifern und sich dabei selbst komplett außen vor lassen. Sich über die Jahre hinweg zu verändern oder neu zu finden ist absolut natürlich. Ein so rapider Stilwechsel in kürzester Zeit und das in immer wiederkehrenden Etappen ist dagegen eher peinlich.
Das geht gar nicht: „Dabei ist alles“ – Prinzip ohne Können, Leidenschaft und Aussage
Im Absatz über die „Trittbrettfahrer“ habe ich diesen Faktor bereits angesprochen. Hier nun noch einmal den Hinweis darauf, dass ein Mitschwimmen auf der „Influencer-Welle“ nur um ein wenig der vermeintlichen Vorteile einheimsen zu können, keinen Sinn macht. Es ist sogar anmaßend und beschädigt den Ruf derer die wirklich kontinuierlich hart arbeiten und kreative Projekte auf höchstem Niveau realisieren. Daher an dieser Stelle noch einmal die Unterscheidung von Blogger, Youtuber und Instagramsternchen. Es ist Arbeit Texte zu verfassen, zu fotografieren, Videos zu drehen, Videos zu schneiden und Bilder zu bearbeiten. Es ist Arbeit, wenn man dauerhaft bei der Stange bleibt, Akquise betreibt, Events besucht, Kundenkontakte pflegt, Projektideen entwickelt und diese anschließend umsetzt. Es ist ein Hobby mit minimalem Aufwand, hin und wieder mit dem Smartphone ein Bild im neusten Look zu machen und dieses auf Instagram zu posten, wenn man dann mal Lust dazu hat. Selbst hier würde ich noch zwischen konzeptionellem und dauerhaft gepflegten Instagram-Account mit stimmigen Gesamtbild und im Gegensatz dazu einem Feed mit zusammengewürfelten Schnappschüssen unterscheiden. Guter Content entsteht somit meiner Meinung nach aus einer klaren Entscheidung heraus für ebendiesen angestrebten Inhalt alles geben zu wollen und dies dann auch in jedem Fall zu können!
Meine liebsten Blogger & Youtuber: hochwertige, einzigartige und unterhaltsame Inhalte
Masha Sedgwick – Hochglanzmagazin im Blogformat
Die absolut zu Recht erfolgreichste Bloggerin Deutschlands ist und bleibt für mich Masha Sedgwick. Wer sich in Sachen Fotografie, Bildbearbeitung, spannenden Themen und guten Texten Inspirationen holen möchte, der schaut auf ihrem Blog vorbei. Hier herrscht niemals Stillstand, sondern eine absolut authentische Weiterentwicklung in Sachen Stil, Mode, Layout, Fotografie und Formulierung. Top. Genau das ist Content, der das Wort „Content“ auch verdient hat.
Yvonne Mouhlen – Authentische Unterhaltung und eine klare Linie
Eine Meinung vertreten, eine Aussage mitbringen und dabei absolut geradlinig und unterhaltsam sein – ich glaube das kann Yvonne Mouhlen so schnell keiner nachmachen. Wenn sie auf ihrem Youtube Kanal über ihre Vergangenheit redet, ist das besser als jede Fernsehshow und spannender als 90 % aller belanglosen Instastory. Hier fühle ich mich nicht nur unterhalten, sondern lerne bei jedem Video auch noch etwas dazu. Egal ob zum Thema Ernährung, Sport, Hunde, Pflege oder eben Persönlichkeitsentwicklung. Einmalig gut!
Tami, Youtuberin bei ReadingTeabag – Ansteckende Leidenschaft für Bücherfans
Einer der Gründe, warum ich mich dazu entschieden habe, wieder regelmäßig Youtube Videos zu drehen, ist definitiv die inspirierende Booktube-Gemeinschaft. Eine, die darunter besonders auffällt, ist definitiv Tami von Reading Teabag. Sie spricht vor der Kamera unglaublich authentisch und trotzdem professionell auf den Punkt gebracht. Man spürt sofort, dass hier Hintergrundwissen (Ausbildung bei Thalia) und wahre Begeisterung in Bezug auf Lesen und Schreiben weitergegeben werden. Genau diese Leidenschaft ist ansteckend und regt zum Mitdiskutieren an. Hier wird Lust auf Bücher geweckt, die man vorher noch gar nicht kannte und mit Tami ist eine Youtuberin gefunden mit welcher man tatsächlich gern bei einer Tasse Tee vor dem Kamin säße, um literarische Neuheiten zu kommentieren.
Agnes, Youtuberin auf Foxiloves – Youtube, Masterarbeit und trotzdem immer zuverlässig
Auf Foxiloves ist immer Verlass. Wer sich in Bezug auf Zuverlässigkeit, Ehrgeiz und Routine eine Scheibe abschneiden möchte, sollte sich schleunigst an Agnes orientieren. Eine stetige Weiterentwicklung der Inhalte, Spaß am Erstellen und dazu noch eine immerzu ansteckend positive Ausstrahlung sind ein Grund sich auf jedes weitere Video zu freuen. Die Community wird ernst genommen und sogar mit täglichen! Inhalten in bestimmten Vlogmonaten verwöhnt. Dabei stehen bei ihr vor allem Reisen, Beauty, Studium und Hund im Mittelpunkt des Themenspektrums. Vor soviel Motivation ziehe ich meinen Hut und bleibe gespannt, was uns in den kommenden Monaten noch erwartet!
Elina, Bloggerin bei Bare Minds – Beautyblog par excellence
Wenn jemand beautybloggen kann, dann wohl Elina. Bare Minds ist ein Blog, welcher eher den Titel „Beauty Vogue der Bloggersphäre“ verdient hätte. Ich bin immer wieder verzückt von den schlichten, aber immer treffenden Ideen für einzigartige Bildkompositionen. Zudem merkt man, dass sich hier wirklich mit jedem vorgestellten Produkt auseinandergesetzt wurde. Mal ganz abgesehen davon, ist auch Elina selbst das perfekte Beauty-Model und kann kosmetische Neuheiten daher in jeder Hinsicht perfekt in Szene setzen!
Dr. Katharina Tempel, Youtuberin bei Glücksdetektiv: Fundiertes Wissen gepaart mit Sympathie
Ein gänzlich anders Thema, trotz dessen aber nicht weniger wichtig und schon gar nicht weniger spannend. Nicht umsonst hat Katharina von Glücksdetektiv bei Youtube in kurzer Zeit über 60.000 Abonnenten auf ihrem Kanal versammeln können. Ich bin schon lang begeisterte Zuschauerin, weil ich hier einfach auf einen top recherchierten Inhalt vertrauen kann. Hier trifft berufliche Kompetenz auf Leidenschaft und Authentizität. Und mal ehrlich, wer von uns macht sich nicht hin und wieder Gedanken über die eigenen Ängste, die aktuelle Beziehung oder das Leben an sich? Auch für unsere unsicheren und weniger schönen Lebensphasen hat der Glücksdetektiv ein paar wundervolle Worte und nützliche Tipps parat. Ganz umsonst teilt sie wöchentlich ihr fundiertes Wissen aus dem Bereich der Psychologie mit uns. Danke dafür!
Ricarda & Max, Blogger bei wie-hund-und-katze: Inspirationen on Point
Teamwork ganz ohne hohl zur Schau gestellten #CoupleGoals-Faktor gibt es bei Ricarda und Max zu entdecken. Auf CATS & DOGS präsentiert uns das Paar regelmäßig ihr Gespür für hochwertige Inseznierungen, innovative Bildideen und natürlich einen einmalig guten Modestil. Auch ein Talent für grafische Elemente im Magazin-Stil kommt hier zum Tragen. Tja, wer kann, der kann!
Was ist eure Meinung zu hochwertigen Inhalten? Teilt ihr meine Ansichten oder seht ihr das ganz anderes? Schreibt mir auch gern eure liebsten „Content Creator“ in die Kommentare. Ich bin schon sehr gespannt!
Ganz toller Beitrag, vielen Dank! Ich bin begeistert von so gutem Content ;)
Liebe Grüße
Mealove.blog
Hallo Kim,
in allem volle Zustimmung. Der Aufwand guten Content, und vor allem Video zu erstellen, ist tatsächlich immens. Ich bin immer wieder auf Blogs unterwegs, wo genau das fehlt, was du hier schreibst: wo man merkt, hier ist jemand mit Begeisterung dabei, mit einer eigenen Persönlichkeit, die etwas zu sagen hat. Pauschale Werbe-Post sind einfach nur langweilig, ziemlich schnell zu erkennen, und da geht man auch nicht mehr gern hin… Mach weiter so!