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Ich kenne viele Menschen, die trauen sich nicht. Sie sitzen in ihrer gewohnten Umgebung und richten sich dort heimisch ein. In ihrem kleinen Palast aus Gemütlichkeit träumen sie von ihrem Leben und leben eigentlich nur an sich vorbei. Dabei haben sie kleine und große Träume.

„Ach, ich würde auch so gern mal in den Urlaub fahren, aber das wird erst in einigen Jahren möglich sein“

„Ich würde auch gern mal soviel rumkommen wie du, aber dafür fehlt mir die Lust/das Geld/die Zeit/…“

Sie erzählen mir oft davon. Sie möchten noch mal reisen, so richtig die Welt sehen. Das Leben mehr genießen. Endlich wieder Zeit für die Freunde haben, mal eine richtig verrückte Tour machen, Zelten am Lagerfeuer mit Freunden, sich mehr mit Literatur beschäftigen oder endlich mal wieder die geliebte Oma besuchen gehen.

Aber sie machen es nicht. Sie sitzen an der Arbeit, auf der Couch oder im Stammcafé um die Ecke. Ihre Träume bleiben Träume. Die Zeit schreitet immer weiter voran und irgendwann wird aus dem

„Ach, ich würde so gern mal in den Urlaub fahren…“ ein „Ach, wäre ich damals mal in den Urlaub gefahren….“.

Ich höre zu und werde schon fast wütend.

„Warum machst du es denn nicht einfach?!“

Niemand hat jemals gesagt, es sei leicht an seinen Träumen und Zielen festzuhalten. Doch es ist nicht unmöglich und meist sind solche Wünsche umsetzbar. Denn wie schnell kommt der Tag und deine geliebten Verwandten sterben? „Ich wollte ja immer mal vorbeigehen, aber die Arbeit…“.

Es gibt kein „Ich habe keine Zeit“. Es gibt nur Prioritäten. Und du hast sie gesetzt. Du hast das Spiel des Lebens gespielt. Ob bewusst oder unbewusst spielt gar keine Rolle.

Ich möchte euch dazu auffordern, euch niemals aus Angst oder vermeintlichem Zeitmangel eure wahren Interessen aus den Augen zu verlieren. Wen macht es schon glücklich jeden Tag an die Arbeit zu hasten, das liebe Geld zu horten, um es dann nicht mal in eine Reise zu investieren? Es bringt euch auch nichts vor lauter Aufgaben im Job oder Studium die Sicht auf euer Privatleben zu versperren. Habt ihr schon einmal von einer Person gehört, die sagte

„Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, in meiner Jugend keine freie Minute gehabt und nun bin ich zu alt, um alles zu tun, was ich jemals wollte. Genau so wollte ich ins Grab gehen“.

Ich denke nicht. Die meisten, die meinen Blog lesen, haben den Zenit genau das zu tun, was sie sich schon gewünscht haben, noch nicht überschritten. Doch der Zenit kommt. Irgendwann seid ihr zu alt für den 12 Stunden Flug nach Neuseeland, ihr seid zu schwach dafür den Marathon mit zu laufen und die Menschen, mit denen ihr viel Zeit verbringen wolltet, leben zum Teil nicht mehr.

Ich habe mich selbst schon oft gefragt: „Ist das nicht zu wenig, was du hier machst?“. Ich fragte mich, ob ich nicht zu selten in der Uni bin, mehr Blogposts schreiben und Videos drehen müsste oder endlich mal wieder die Wohnung gründlich reinigen sollte. Aber dann ging ich einfach zu meinen Eltern mit einem Tee und guter Laune. Und ich habe stundenlang nichts gemacht, außer mich zu unterhalten. Mein Vater sagte noch zu mir, er freue sich, dass ich da war.

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Sind diese Momente nicht wertvoller, als der euch als ideal vorgesetzte Stress durch Arbeit, Studium, Schule und Verpflichtungen? Macht euch mal frei. Für eine Stunde am Tag. Ich wünsche euch, dass ihr das schafft, mit gutem Gewissen! In diesem Sinne: Worauf wartest du noch?! 

Fotos: Axel Förster

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13 thoughts on “Worauf wartest du noch?!

  1. Das kenne ich von mir selbst, ich würde gerne so viele Dinge machen, aber es gibt einfach 1000 Gründe diese nicht zu machen. Und wenn ich dann mal etwas wage, kommt immer etwas dazwischen. So wollte ich nun spontan zwei Tage zur Fashion Week fahren, muss nun aber durch eine Hausarbeit in die Uni. Ich war wirklich total traurig, aber ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf!

  2. ein sehr schöner text. und ich finde du hast vollkommen recht. wenn man die ganze zeit von etwas schwärmt, sich etwas wünscht, es machen will, dann sollte man es nicht tod-denken, sondern es machen! denn sonst ist chance vielleicht irgendwann vorbeigezogen. mir geht es grade genauso, mein verlobter und ich planen schon länger zusammen ins ausland zu gehen und im moment sind wir an dem punkt angelangt, wo wir sagen, SO entweder wir kümmern uns jetzt aktiv darum oder es ist irgendwann zu spät. ich hoffe es klappt bald, denn diese erfahrung würde ich für immer vermissen, wenn ich sie nicht machen würde :)

    liebst, laura ♥
    diamondsandcandyfloss

  3. Bin hier absolut bei dir –
    gerade was z.B. Urlaub angeht. Ich höre extrem oft: Du bist sooo oft im Urlaub, du machst soooo schöne Sachen, das würde ich auch gerne machen, ABER…
    Dabei habe ich genau die gleichen 28 Tage Urlaub und auch ein gleiches Gehalt.

    Für seine Ziele, für seine Träume muss man wirklich nur Prioritäten setzen.
    Trinke ich wirklich jeden Tag den Café Latte für 2€ oder leiste ich mir nach zwei Monaten den Flug nach Barcelona?

    Es ist wie du sagst: Niemand wird am Ende auf dem Totenbett liegen und sich denken „Wow, der Kaffee war’s echt wert!“ ;)

    Grüße aus München
    Julia | notyourcomfortzone.com

  4. Ich weiß genau, was Du meinst. Aber das wurde mir leider auch erst bewusst, als der Mensch, den ich noch so viel fragen wollte, auf einmal nicht mehr da war…

  5. Ich habe Gänsehaut. Was für ein toller Text!
    Jedoch fühle ich gerade auch ein wenig Wut, weil ich das Gefühl habe zu oft in diesen Träumen zu leben, die ich aber momentan nicht wahr mache, weil ich einfach zu viel über andere Dinge nachdenke, die ja unbedingt erledigt werden müssen – oder halt eben nicht.
    Wenn ich endlich mit meiner Ausbildung fertig binn (im Juli) dann kann mich nichts mehr stoppen und ich kann es schon kaum erwarten!
    Hab einen tollen Start in die neue Woche
    Liebe Grüße,
    Anita
    http://www.anischu.com

  6. Schöner Text! Man sollte sich von Zeit zu Zeit einen Ruck geben und nicht immer nur drin hängen „was wäre wenn“ und „ich würde ja eigentlich gerne…“ :)
    Liebe Grüße, Mona