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Nachdem ich mich in einem meiner Beiträge mit der sogenannten „Generation Beziehungsunfähig“ beschäftigt habe, möchte ich heute etwas zu meiner eigenen Beziehung sagen. Eine Beziehung, die ich so noch nie hatte und eine, die nicht besser zu meinem Leben passen könnte. Es geht um Kompromisse, um Abstand und vor allem um eines: Eigenständigkeit.

Weg von der gezwungenen Zweisamkeit und hin zum Spaß am Zusammensein

Es gibt diese Beziehungen, da verschmelzen die Partner zu einer Person. Unternehmungen mit Freunden, der Familie oder andere Aktivitäten, wie Sport oder ein Einkaufsbummel sind allein undenkbar. Gemeinsame Unternehmungen sind der Standard. So normal wie Zähneputzen. Einladungen richten sich schon lange nicht mehr an eine Einzelperson, sondern automatisch an das Doppelpack. Alleine wegzufahren kommt einem Horrorfilm gleich und einen Abend ohne den liebsten Mensch an der Seite auf der Couch verbringen zu müssen, fühlt sich wie eine Bestrafung an. Die Abwesenheit des Partners wird als unnormal empfunden. Die Definition der eigenen Person schließt die Beziehung mit ein. Das „Ich“ wird immer weniger und das „Wir“ zum Dauerzustand. Diese Entwicklung ist meist schleichend und auch als Außenstehender zumeist erstmal nicht weiter schlimm. Anfangs ist eben das Verliebtsein groß und wird auch dementsprechend zelebriert. Kein Problem. Doch wenn man irgendwann die beste Freundin oder den coolen Kumpel nur noch mit Anhang zu Gesicht bekommt, schleicht sich ein fader Beigeschmack ein. So als würde man sein Lieblingsessen von Mal zu Mal mehr versalzen, bis man es schließlich gar nicht mehr essen mag.

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Und um an dieser Stelle auf mich zurück zu kommen: Ich rede aus Erfahrung. Und das leider nicht nur als Außenstehender. Ich war auch mal so. Bei meiner ersten großen Liebe, der ersten ernsthaften Beziehung. Besessen von Zweisamkeit. Im Glauben eine Beziehung müsse so sein, sonst sei sie nicht richtig. Ich fühlte mich weggestoßen von Sätzen wie „Ich möchte heute gern was allein machen“ oder „Da gehe ich lieber mit meinem Kumpel hin“. In einer anderen Beziehung wiederrum gab es diese Sätze nicht mal und dennoch ist sie gescheitert. An zuviel Nähe, zu wenig Freundschaften, zu wenig „Ich“. Das ich zuviel Nähe einmal als nervig empfinden könnte, habe ich niemals gedacht. Doch irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: „Ich fühle mich befreit, wenn er weg ist“. Ich begann mich über jede seiner Überstunden zu freuen, habe krampfhaft versucht Unternehmungen mit mehreren Leuten zu organisieren und bin wieder allein weggefahren. Da war es allerdings schon zu spät. Im Nachhinein habe ich mir durch die Isolation innerhalb der Zweisamkeit einige Freundschaften verbaut und viele Chancen genommen. Doch man macht Erfahrungen ja schließlich, um daraus zu lernen und ich habe gelernt. Gezwungene, penetrante Zweisamkeit kommt für mich nicht mehr in Frage. Denn diese Art von Beziehung ist eine Abhängigkeit. Sind beide Partner gleichermaßen in dieses Modell involviert, kann das natürlich auch ein Leben lang gut gehen. Doch geht das Klammern und die Sucht nach dem/der Liebsten mehr von einer Seite aus, droht der böse tiefe Fall und dann ist auf einmal niemand mehr zum Auffangen da. So kann eine Beziehung für mich nicht mehr funktionieren und aufgrund meiner selbstständigen Arbeit als Bloggerin, Fotografin, als Studentin, als Hin-und Wieder Sportlerin, Familienmensch, Hundebesitzerin und Freundin ist keine Klammerbeziehung mehr möglich. Trotzdem musste ich mich holprig daran gewöhnen.

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Ich und eine entspannte Beziehung? Passt das zusammen? Ja mit mehr Mut zur eigenen Persönlichkeit 

Ich könnte euch natürlich viel erzählen. Könnte sagen, ich sei eine super lockere Freundin, die immer fünfe Grade sein lässt, nichts persönlich nimmt und der ein einziges Treffen in der Woche ausreicht. Aber nein, so bin ich nicht. Eine funktionierende Partnerschaft bedeutet viel Kommunikation, viele Kompromisse und natürlich auch das Aushalten von Unstimmigkeiten. Bis ich soweit war, wie ich jetzt bin, musste ich einige Illusionen ablegen. Zum Beispiel meinen fest verankerten Irrglauben, eine gute Beziehung messe sich an der Häufigkeit des Sehens der anderen Person. Ich habe unglaublich oft auf die anderen Pärchen geschielt und mich verglichen

„Warum kommt ihr Freund mit auf jedes Bloggerevent und meiner hasst es?“

„Wieso können die beiden zusammen Sport treiben und mich schreckt schon die Vorstellung des gemeinsamen Fitness Trainings ab?“

„Wieso sieht man sie immer zusammen bei IKEA, H&M und er trägt auch noch ihre Einkaufstüten?“

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Es war ein langer Prozess, bis ich begriffen habe, dass mich das, was ich da sehe gar nicht glücklich machen würde. Mein Glück in einer Beziehung hängt nicht davon ab, meinen Freund dazu zu zwingen mich zur Fashion Week zu begleiten, ihn bei jedem Einkaufstrip dabei zu haben oder jeden freien Abend für einen Filmabend zu nutzen, an dem ich tatsächlich lieber mal eine Freundin oder meine Eltern sehen würde. Ich habe aufgehört mich an eine Idealvorstellung zu hängen, die sich für mich nicht realisieren lässt. Ich habe aufgehört mich an anderen zu orientieren. Und das Wichtigste: ich habe angefangen auf mich zu hören. Das Verrückte daran? Ich habe gemerkt, dass ich eigentlich keine solche extreme „Wir“ Beziehung haben will. Vielleicht wollte ich sie auch noch nie. Ich habe früher nicht zu mir gestanden. Ich habe mich von der Meinung meines Partners, meiner Freunde und der Außenwelt abhängig gemacht. Vermeintliche Normen auf mich übertragen und mich wie ein Wurm darunter gewunden. All meine eigentlichen Bedürfnisse blieben auf der Strecke. Verabredungen wurden abgesagt, die Schule vernachlässigt und die Hobbies sowieso. Mit einem Ziel: Mehr Zeit für die Beziehung. Doch was dabei auf der Strecke blieb, war ich selbst. Und eine Beziehung ohne mich selbst kann ja nicht gut gehen. Denn so habe ich mich verloren, meine Bedürfnisse vernachlässigt und wurde innerlich immer unzufriedener. Klar, dass das zum Scheitern führen musste. Mein jetziger Freund hat diesem Verhalten übrigens von Anfang an einen Riegel vorgeschoben. Seine letzte Beziehung war daran gescheitert. Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise und auch diese Lösung ist kein Patentrezept für eine funktionierende Ehe/Beziehung/Freundschaft. Allerdings ist es immer eine gute Basis sich selbst zu achten und das eigene Glück ganz weit vorn anzustellen. Denn wie sagte schon Martin Opitz?

 „Niemand außer dir kann dich glücklich oder unglücklich machen.“

und ich würde noch ergänzen

„Nur wer sich selbst liebt, kann auch geliebt werden“
Nun ist aber auch Schluss.

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39 thoughts on “Ich bin ein Beziehungssingle

  1. Ein toller Beitrag Kim! Ich finde es ebenfalls unheimlich wichtig, dass in einer Beziehung, die einzelnen Personen auch noch Unternehmungen alleine machen ohne die ganze Zeit aufeinander zuhocken. Das Gleichgewicht zwischen Dinge gemeinsam machen und Dinge nur für sich persönlich machen, ist denke ich die ideale Lösung für eine gut funktionierende Beziehung.

    Liebe Grüße
    Luise | http://www.just-myself.com

  2. Uuuh, wie genial geschrieben. Ich sehe es genauso. Partner sind wir Kreise. Sie gehen von einander weg, um dann wieder zusammen zukommen, um eins zu werden. Es ist wirklich ungesund ständig „aufeinander“ zu hocken. Stetig das selbe machen zu wollen, wie der andere auch. Ich möchte es nicht missen, einfach mal meine Kamera in die Hand zu nehmen, um mein Ding zu machen. Oder einfach zu sagen, ich gehe heute Abend weg…tschö mi ö. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinem Ehemann, er auch mit mir, doch ist mir schon lange bewusst, dass besonders er seinen Freiraum braucht. Würde ich klammern, wäre er unglücklich. Sein Leben besteht aus vielen Dingen, so wie meins auch. Es ließe sich nur schwer kombinieren. Wenn unsere Kreise wieder zusammen kommen, dann finden wir uns an einem Tisch wieder und genießen unser Essen, sowie die Zweisamkeit. Uns verbindet das Essen. Wir lieben es. :) Er sagt immer: „Essen macht sexy.“. Mein Mann steht auf Frauen die essen. Es macht glücklich….das finde ich auch. :) Sport treiben wir nicht gemeinsam. Nur er macht es sehr aktiv. Ich bin da das Gegenteil. Ich bewege mich durch viel spazieren und Fahrrad fahren. Ach es gibt soviel…und ich denke, wir haben unseren Weg gefunden, UNSERE Beziehung zu rocken. Jedes Paar muss für sich ihre Regeln aufstellen.

    1. Hallo Susann. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar :) Ich freue mich, dass du das Thema ähnlich siehst, wie ich! Ich finde übrigens auch, dass Essen eine tolle gemeinsame Beschäftigung ist. An einem Tisch sitzen mit einem leckeren Dinner und einem Glas Wein inklusive guter Gespräche ist wirklich Gold wert. Schön, dass ihr eure Balance gefunden habt :)

  3. Schöner Artikel und ich stimme dir mal wieder voll zu :) am Anfang meiner Beziehung dachte ich auch immer, ich müsste ALLES mit meinem Freund zusammen machen, shopping, Konzerte und shootings inklusive! Mittlerweile habe ich eingesehen, dass sich unsere Interessen etwas unterscheiden und die oben genannten Aktivitäten mehr Spaß mit Freunden und Familie machen, die die gleichen Interessen teilen! Ich bin genauso wie du ein kreativer Mensch, der auch viel Zeit für sich braucht und zu vielen Shootings, events oder univeranstaltungen kann ich ihn auch schlichtweg nicht mitnehmen! Ich komme mittlerweile damit klar und er lässt mir da auch meinen Freiraum :)

    1. Hey meine Liebe :) Dankeschön! Freut mich, dass dir der Artikel gefällt. So wie am Anfang deiner Beziehung ging es mir früher auch immer. Ich wollte einfach alles teilen, obwohl die ein ode andere Aktivität als Paar gar keinen Sinn hatte. Freut mich, dass du den Mittelweg auch gefunden hast :) So lebt es sich viel entspannter <3

  4. Ich liebe deine Beiträge! Von Anfang an. Deine Art zu schreiben kann wirklich fesseln. Ich kann deiner Meinung nur zustimmen und bin auch froh jemanden zu haben, mit dem ich frei und glücklich sein kann. Toller Text! Kussi, Juli

    1. Hey Juli :) Das freut mich total :) Auch, dass du jemanden gefunden hast, mit dem es so gut harmoniert und man auch entspannt mal etwas getrennt unternehmen kann :) <3

  5. Ich stimme dir so zu.
    Mehr will ich dazu jetzt auch nicht sagen, das wäre alles viel zu persönlich für die Kommentarbox, aber der Text ist unglaublich gut geschrieben und genau das, was mich im Moment so hauptsächlich beschäftigt. Danke!

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend wünsche ich dir,
    Casey

    PS.: Die Bilder sind der Hammer!

    1. Hey :) Vielen Dank für deinen Kommentar! Freue mich sehr, dass der Text dir gefällt und vielleicht ein bisschen weiter helfen konnte :)

      Ich wünsche dir einen tollen Start in die Woche !

      :*

  6. Bei meiner Beziehung dachte ich ganz lange, dass Paar sein heißt, so zu sein wie Figuren aus einem Film oder einer Serie. Die alles zusammen machen, und wenn die sich streiten, gibt es am Ende durch bedeutungsvolle Gespräche ein Happy End. Dass das unrealistisch ist, musste ich erst mal checken. Auch, dass es ok ist wenn man unterschiedliche Interessen hast. Wie du schon sagst, trotz Beziehung sollte man immer noch eine eigenständige Person sein können.

    LG Biene
    http://lettersandbeads.de

    1. Hallo Biene :) Ja, ich denke, wenn man sich einmal von den unrealistischen Vorstellungen lösen konnte, die einem oft vorgegaukelt werden, lebt man viel befreiter und auch glücklicher :)

  7. Liebe Kim,
    ein sehr schöner tiefgründiger Post!
    Ich finde auch, dass das „Wir“ das „Ich“ nicht verdrängen sollte.
    Nach deiner Beschreibung bin ich auch ein Beziehungssingle ;)
    Und übrigens: Mein Freund hat auch keine Lust auf Bloggerevents und Fashion Week, aber das ist ok – ich finde, unterschiedliche Interessen machen eine Beziehung eher interessanter!
    Liebe Grüße
    Susi

  8. Wirklich ein toller Post. Ich war in meiner ersten Beziehung auch eine richtige Klemme und wollte nichts mehr ohne meinen damaligen Freund machen. In der Zwischenzeit hatte ich sehr viele Fernbeziehungen, weil ich da einfach meine Freiheit hatte (gezwungener Maßen) aber jede einzelne hatte mich erfüllt… Nur leider die Kerle nicht…
    Ich finde die Art Beziehung wie du sie führst sehr gut, und könnte mir selbst vorstellen, wenn ich den richtigen Partner finde, ebenfalls eine Beziehung in der Richtung zu führen. Denn ich finde nichts schlimmer, als wenn man 24/7 auf seinen Partner hängt. Man braucht eben auch seine Zeit für sich und seine Freunde!
    Allerliebst

    1. Vielen Dank! :) Ich denke auch, dass dieses 24/7 Konzept in den allerwenigsten Fällen funktioniert. Ohne Freiraum und Zeit für sich selbst ist keine Beziehung gesund.

  9. Ich musste auch nach der ersten Verliebtheit und dem sich-ineinander-verknoten lernen, dass es viel gesünder und entspannter ist, wenn beide auch ihre eigenen bereiche für sich haben. Gestern habe ich was nettes gehört: wenn man in seinem Schatten automatisch zwei Personen sieht, muss man sich etwas mehr Raum geben :)
    Liebe Grüße, Mona

  10. Ein ganz toller Beitrag! Wirklich. Ich kenne viele Freundinnen die in ihren Beziehungen zu einem ‚Wir‘ verschmelzen und es ist wirklich, wirklich schrecklich. Viele Freundschaften sind daran schon kaputt gegangen und es ist auch einfach kein gesundes Beziehungsprinzip meiner Meinung nach. Ich glaube dieser Gedanke sich so oft sehen zu müssen kommt einem eher wenn man noch jung ist. Woher aber weiß ich selbst auch nicht. Ich bin froh das du deine innere Mitte gefunden hast was das angeht :)
    Liebst,
    Farina

    1. Dankeschön! :) Ja, gerade viele frische und junge Beziehungen gehen da absolut ins Extreme. Ist wohl anfangs auch noch normal. Nur wenn das zur Regel wird und sich auch im „Erwachsenenalter“ nicht ändert, wirds schwierig :)

  11. Wunderschöner persönlicher Artikel! Ich finde deine Einstellung gut und bin selbst von der Art ähnlich. Zu viel Nähe und ständiges Zusammensein empfinde ich eher als anstrengend. Ich wünsche euch beiden weiterhin alles Gute (: Und auch wenn es nicht „wichtig“ ist, ihr passt auch optisch toll zueinander :D

    Viele Grüße
    Tabea
    http://bytabea.com/

  12. So ein Mittelding ist wohl ganz gut. Ich gehe gerne mit meinem Freund in die Stadt, schaue mit ihm Serien oder treffen uns gemeinsam mit Freunden. Aber genauso gerne besuche ich meine Eltern alleine, hab einen netten Mädelsabend mit der besten oder gehe nur mit meinen Freundinnen ins Kino. In einer Beziehung ist das „Wir“ genauso wichtig wie das „Ich“.
    Auch wenn mein Freund und ich zusammen wohnen, jeder hat trotzdem sein eigenes Leben. Wir müssen nicht jeden Abend zusammen auf der Couch liegen und gemeinsam schlafen gehen. Wir brauchen beide den Abstand von einander genauso sehr wie die Nähe. Und das finde ich verdammt wichtig. Denn eine Beziehung bedeutet für mich nicht Stillstand. Ich kann mich selber doch trotzdem weiter entwickeln. Auch wenn das bedeutet, dass wir uns wegen eines Auslandsemesters für mehrere Wochen nicht sehen. Ich bin auch ein Beziehungssingle.

  13. Wunderbarer Beitrag liebe Kim!
    Ich musste genau wie du lernen, das man das „ich“ beim „wir“ nicht vergessen darf! zum glück immernoch mit der selben person, aber du hast recht, es ist holprig!
    Du sprichst mir also aus der seele ;) man muss stets daran arbeiten, nicht immer an der beziehung, sonder vorallem an sich selbst!

    Ahoi, Katharina

  14. „Niemand außer dir kann dich glücklich oder unglücklich machen.“ Das sind einfach mal so wahre Worte!
    Ich glaube das Problem ist unsere Gesellschaft. Beziehungen werden glorifiziert und romantisiert und wir versuchen genau das umzusetzen. Aber das geht halt gar nicht.

    xx Vie
    von http://www.viejola.de

  15. Ich habe gerade diesen Post gelesen und kann Deine Auffassung nur teilen. Mich erinnerte die Darstellung sofort an ein Zitat, das ich häufiger nutze:

    Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.

    Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu

    (1689 – 1755), französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller

    Das aller Wichtigste ist, sich selbst zu vergegenwärtigen, was einen glücklich macht und nicht Bilder „nachstellen“ zu wollen, die vermeintlich Glück bedeuten.

    Ich selbst bin weit über 20 Jahre verheiratet mit viel „Ich“, aber auch „Wir“. Mein Mann und ich haben bald festgestellt, dass zusammenwohnen nicht bedeutet zusammenleben und haben uns früh regelmäßig miteinander verabredet, obwohl wir zusammenwohnen. Wir machen einfach auch viel jeder für sich und das klappt gut. So hat man sich in gewissen Abständen unheimlich viel zu erzählen und freut sich auf die Verabredung immer wieder aufs Neue.

    Liebe Grüße
    Lili

  16. Wow, das ist ein wirklich toller Beitrag Kim! :)

    Meine erste Beziehung war genauso wie du deine erste Beziehung beschrieben hast – mein Leben hat sich nur noch um den Partner gedreht, ich habe meine Freunde und meine Familie, die Schule und vor allem mich selbst sehr vernachlässigt.
    Und das alles nur weil ich dachte, dass es gut und normal sei und eine Beziehung genau so funktionieren sollte.

    Inzwischen wäre mir das alles viel zu viel und auch nicht möglich! Ich liebe es Zeit alleine oder mit meinen Freunden zu verbringen.
    Ich möchte ich selbst sein und nicht mit einem Partner verschmelzen.

    Klar gibt es Menschen für die eine solche Beziehung funktionieren kann – meins ist es nicht! Ich bin und bleibe liebend gerne eine unabhängige, eigenständige Frau die auch mal alleine sein kann.

    Liebe Grüße
    Vanessa

  17. Sehr guter Test an dem wirklich viel wahres dran ist.
    Ich denke man muss einfach irgendwann in seinem Leben mal definieren was für einen selbst in einer Beziehung wichtig ist und danach dann auch den Partner finden dem diese Vorstellungen auch passen.
    Für mich ist es ein Mittelweg. Mein Partner und ich machen viel zusammen, gehen auch mal zusammen weg zu Freunden, shoppen etc., aber es gibt uns auch durchaus getrennt voneinander.
    Es gab auch durchaus einen Punkt an dem wir zwanghaft alles zusammen gemacht haben. Er sagte mir irgendwann dazu „Ich dachte es ist doof wenn ich das Wochenende frei hab und dann was anderes mache“ Nachdem ich dann mal offenbart habe, das ich es durchaus genieße alleine zu sein und manchmal auch froh bin wenn er zu tun hat, war das Thema geklärt und die gemeinsame zeit ist dadurch wirklich angenehmer geworden, weil man weiß es ist kein Zwang sondern ein Wunsch.
    Liebe Grüße
    Tama <3

  18. Super Geschichte, hab mich auch immer als beziehungssingle gesehen, die Beziehungen haben sich einfach so ergeben, daß man nicht zusammen wohnt, auch mal getrennt fortgeht, alleine einkaufen geht, dadurch bleibt man immer mehr bei sich, das entspannt das Verhältnis zum du. Man hat automatisch mehr Zeit für sich.
    Verständnis von Freunden, die eine sogenannte normale Beziehung führen, bekommt man nicht, für die führt man eben keine richtige Beziehung, ich diskutiere das einfach nicht mehr. Neid habe ich auch gehört, von Frauen, die es leid waren, für ihren Liebsten die Mama zu ersetzen.

  19. Das letzte Foto von euch beiden erinnert mich total an das eine Bild aus „Men in Black“. Passt total gut :-D.
    Du hast eine schöne, gesunde und Selbstbewusste Einstellung zum Thema Beziehung. Ich habe früher auch eher geklammert und in den ersten Monaten waren mein Freund und ich eher eine Person, als zwei. Wir haben alles gemeinsam gemacht und waren damit auch total zufrieden.
    Ich weiß noch, wie schwer damals für mich getrennte Wochenende war.
    Mittlerweile hat sich das aber geändert und jeder kann sein Ding machen. Ich denke, es ist unheimlich wichtig, sich gegenseitig genügend Freiraum zu verschaffen, so dass jeder seinen eigenen Interessen nachgeht, und man sich am Ende des Tages auch etwas zu erzählen hat.

    Liebste Grüße
    Jane von Shades of Ivory

  20. Liebe Kim,

    ein toller Artikel, mit dem ich mich auch super gut indentifizieren kann! Ich bin im Mai 1 Jahr verheiratet und ich liebes es! Ich liebe das Beisammenzeit und das Zeitverbringen genauso, wie die Zeit die ich alleine und/oder mit Freunden verbringe. Meine Mädelstreffen sind da unabdingbar und auch mit meiner Schwester brauche ich ab und zu Zeit zu Zweit. Ohne Mann. jedoch gibt es dann auch nichts schöneres für mich, wenn wir wieder zusammen sind.

    <3 Alles Liebe, Kati

    http://www.kati-onclouds.de

  21. Hallo Kim,

    sehr schöner Blog und sehr nahrhafte Gedanken, die Du und Deine Besucher*innen
    veräußern. Als überwiegend introvertiert veranlagtes und vergleichsweise älteres Wesen erinnere ich mich inzwischen gerne an das Ringen um ein „richtig“ ge- und erlebtes Dasein. Es waren ewige Stunden damit zugebrachter Gedanken, ob ich nun ein anständiger und ehrbare Bürger werden soll, ob ich mein Kind jetzt, später oder nie taufen lasse, ob ich mir fragwürdige Manieren antrainiere soll, ob ich mich sterilisieren lasse oder doch besser sie, ob ich asozial bin, wenn ich mich am liebsten in meiner eigenen inneren Welt aufhalte, ob ich meinen Eigensinn zu Schleuderpreisen abgebe, ob ich mich weiterhin weißen und schwarzen Lügen bediene, um hier gut durch zu kommen usw..

    Vereinfacht herunter gebrochen ist unsere Entscheidung durch Liebe (idealerweise zuerst zu mir selbst) oder durch Angst motiviert. Angst davor, aus dem sozialen Uterus der Gemeinschaft heraus zu flutschen, Angst davor, dass die äußeren Energiequellen Gesellschaft (Familie, Partnerschaft, Verein…), Politik (Partei, Ausschuß …) und Wirtschaft (Teamarbeit über alles, Verbände, Lobbyismus ..) bei außerirdischem Verhalten versiegen. Können letztere überhaupt daran interessiert sein, dass Du und ich, dass wir unsere einzigartige Individualität zum Blühen bringen und sie bis zum Extenso auskosten – schnurz-piepe, mit welchem Geschlecht wir gerade ausgestattet sind? Ist ein Kampf auf dieser Ebene mit solchen „Gegnern“ überhaupt sinnig? Lande ich nicht wieder und immerzu bei mir bzw. inneren Teamgenossen, die aus welchen Gründen auch immer ausbüchsen, um ein angenehmes (aber mehr auch nicht) Leben führen zu lassen?